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Für zu spät kommende Passagiere: Deutsche Bahn installiert Noteinstiegshammer an Außenfenstern

Berlin (dpo) - Im Zugverkehr galt bisher: Wer erst sein Gleis erreicht, wenn die Türen des abfahrenden Zuges schon geschlossen sind, hat Pech gehabt. Doch nun will die Deutsche Bahn mit einer neuen Initiative für mehr Kundenfreundlichkeit sorgen: Künftig sollen außen an Zügen sogenannte Noteinstiegshammer angebracht werden, mit denen man auch nach Schließung der Waggontüren ins Innere gelangen kann.

"Wir sind uns dessen bewusst, wie unglaublich frustrierend es sein kann, wenn man nur Sekunden zu spät am Bahnsteig ist und dann mitansehen muss, wie sich der Zug ganz langsam in Bewegung setzt und einem vor der Nase davonfährt", so Bahn-Sprecher Andreas Friedrich. "Mit dem Noteinstiegshammer möchten wir unseren Kunden die Möglichkeit bieten, es in besonders dringenden Fällen doch noch an Bord zu schaffen."

Technisch gesehen ist ein Noteinstiegshammer baugleich mit einem gewöhnlichen Nothammer, wie er bereits zum Aussteigen aus Bussen oder Bahnen im Umlauf ist. Auch ihr Einsatz ist im Grunde identisch: Wer in den Zug gelangen will, kann den Noteinstiegshammer aus seiner Halterung nehmen und die nächstgelegene Scheibe des Zuges einschlagen, um noch schnell in den bereits losrollenden Waggon zu springen.

Wer es geschafft hat, kann auf Nachfrage beim Zugpersonal Pflaster und Verbandmaterial für die Versorgung etwaiger Schnittwunden erhalten.

Die Deutsche Bahn bittet eindringlich darum, den Noteinstiegshammer nur im absoluten Notfall zu verwenden, etwa wenn der Schaffner schon gepfiffen hat und einen nicht mehr sieht. "Da vertrauen wir ein bisschen auf Ihre Rücksichtnahme", so Friedrich. "Diese Scheiben sind nämlich echt verdammt teuer."

pfg, dan
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