Berlin (dpo) - Kokain wird wegen seiner aufmunternden und euphorisierenden Wirkung von vielen Konsumenten geschätzt. Doch nicht alles, was als Kokain verkauft wird, verdient auch diesen Namen: Laut einem Bericht der Stiftung Warentest ist auf der Straße verkauftes Kokain oft mangelhaft.
Insgesamt hat Stiftung Warentest das Angebot von 22 verschiedenen Dealern in Berlin, Hamburg und Frankfurt einer eingehenden Qualitätsprüfung unterzogen.
Geprüft wurde das Kokain in den Kategorien "Aufputschkraft", "Reinheit/Mehlanteil", "Nasenblutenwahrscheinlichkeit", "Konsistenz", "Suchtfaktor" und "Laberdrang um 4 Uhr morgens auf der Tanzfläche" – mit zum Teil erschreckenden Ergebnissen.
Besonders schlecht schnitt Kokain ab, das von einem gewissen Bemmi im Frankfurter Club "Zero" angeboten wurde. Hier stimmten weder Preis noch Qualität – teilweise kam es bei den Testern zu heftigem Nasenbluten und Wahnvorstellungen.
Vollauf überzeugen konnte hingegen Kokain direkt von Mafiakontakten sowie dauermotivierten Innovation Consultants aus Berlin-Mitte – hier wurde jeweils die Bestnote "gut" (2,1) erreicht.
Letztlich schnitten lediglich zwei Dealer gut ab. Fünf erreichten die Bewertung "befriedigend". Sechs waren lediglich "ausreichend", während neun mit "mangelhaft" bewertet wurden.
"Insgesamt muss man sagen: Kaufen Sie nicht auf der Straße, sondern bei guten Kontakten, denen Sie vertrauen und die möglichst nah an der Quelle sitzen", so Stiftung-Warentest-Vorsitzende Julia Bönisch. "Dann weiß man auch, dass das nicht so ein mit Badesalz gestreckter Schrott ist, wo du dir nach zwei Nasen die Stirn aufkratzt, weil du denkst, da krabbelt was. Nee, du brauchst Premium, ich rede hier von Schneeflocken – so sauber und rein, dass die glitzern unterm iPhone-Blitzlicht, während du sie vom Spiegel ziehst. Und das zieht dann nicht nur durch die Nase, das zieht direkt durch die Seele. Ich meine das Feine, das Glatte, das Weiße, das dir den Schädel poliert wie frisch lackiert, wo die Pupillen sofort auf Großformat schalten und du in der Kloschlange plötzlich die Lösung für den Nahostkonflikt siehst. Und das alles nur, weil du eben nicht bei so nem Hoodie-Kind im Park geholt hast, sondern bei Timo, ja Timo, der Typ aus der Agentur mit der Rolex und der Schuhsammlung wie ein NBA-Star, der hat dir das Pulver gegeben, das nicht nur ballert, sondern deine Chakren entkorkt, so richtig aufdreht, verstehst du? Ja… Das kann ich nur jedem Konsumenten ans Herz legen."
Der vollständige, 42 Seiten lange Testbericht kann in der neuesten Ausgabe der Stiftung Warentest gelesen werden.
pfg, dan, ssi; Foto: Shutterstock