Nürnberg (dpo) - "Schweren Herzens" hat die Leitung des Nürnberger Tiergartens entschieden, Maßnahmen zu ergreifen, um die immer größeren Besuchermengen in den Griff zu bekommen: Noch in dieser Woche sollen mehrere hundert Besucher eingeschläfert werden.
"Wir müssen einfach wieder mehr Platz schaffen, die derzeitigen Zustände sind nicht haltbar und nicht artgerecht", so Direktor Dag Encke. "Es drängen sich immer mehr Menschen auf begrenztem Platz zusammen. Da müssen wir einschreiten."
Alle bisherigen Ansätze zur Reduktion der Besucherpopulation seien zuvor gescheitert. "Wir haben es mit weniger Werbung versucht, mit höheren Eintrittspreisen, mit fadem Essen – alles ohne Erfolg. Uns bleibt nur noch die Einschläferung, ich kann es auch nicht ändern."
Ein Team von Experten des Zoos soll vor allem ältere und schwächere Besucher auswählen, die dann mit einem Betäubungspfeil ruhiggestellt werden, bevor die tödliche Giftspritze gesetzt wird.
Der Nürnberger Tiergarten kann dann endlich wieder aufatmen. "Wenn die Besucherbereiche nicht mehr so vollgedrängt sind, haben wir dann vielleicht auch endlich genug Platz, um unser Paviangehege zu vergrößern", so Encke optimistisch. "Das hat es echt dringend nötig."
dma, dan; Foto: Imago