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Köln: Bauarbeiter finden Fliegerbombe aus dem Römischen Reich

Köln (dpo) - Bei einer Straßensanierung in der Kölner Innenstadt sind Bauarbeiter auf eine Fliegerbombe aus der Römerzeit gestoßen. Im Umkreis von 500 Metern um den Fundort mussten jetzt alle Häuser evakuiert werden. Ein Team aus Historikern und Mitgliedern des Kampfmittelräumdienstes versucht derzeit, den Sprengkörper zu entschärfen.

"Aufgrund ihres hohen Alters sind Fliegerbomben aus der Römerzeit unberechenbar", erklärt dazu Sprengstoffexperte Robert Hanecken von der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen. "Sie können immer noch große Schäden anrichten."

Das jetzt gefundene Exemplar stamme wohl aus der Zeit des Bürgerkrieges im Vierkaiserjahr 68 n. Chr., als die rheinischen Legionen Aulus Vitellius zum Kaiser ausriefen, mutmaßt Hanecken. "Das legen zumindest die Gestaltung des Leitwerks sowie mehrere Markierungen auf dem Sprengkopf nahe."

Vermutlich wurde die Bombe von einem antiken Kampfjet der Icarus-Klasse über Köln abgeworfen, das damals noch Colonia Claudia Ara Agrippinensium hieß. "Nur diese Flugzeuge konnten das Gewicht der riesigen Bomben aus Ton stemmen", erklärt der Experte. "Die viel älteren Maschinen vom Typ Apollo etwa, mit denen Julius Caesar einst den Rubikon überflog, waren für solche Lasten gar nicht ausgelegt."

Erst nach einer erfolgreichen Entschärfung der Bombe, bei der eines von vier winzigen verschiedenfarbigen Aquädukten im Inneren des Sprengkopfs durchtrennt werden muss, dürfen die betroffenen Anwohner wieder in ihre Häuser zurückkehren.

anh, ehe, dan; Foto: Imago
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