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Handspiel in der 27. Minute: Wird Deutschland der EM-Titel aberkannt?

Riga (dpo) - Kostet diese strittige Szene Deutschland den EM-Titel? Ein ungeahndetes Handspiel in der 27. Spielminute durch Johannes Thiemann erhitzt derzeit die Gemüter. Während Deutschlands Interims-Nationaltrainer Alan Ibrahimagic die Bedeutung der Situation herunterspielt, hat die unterlegene Türkei bereits Einspruch beim Sportgericht eingelegt. Die Türkische Basketball-Föderation fordert mindestens ein Wiederholungsspiel.

Während des Spiels fiel Thiemanns Handspiel weder dem Schiedsrichtergespann noch den Türken auf. Erst die Auswertung verschiedener Kameraperspektiven zeigt, dass der Nationalspieler den Ball ganz klar mit der Hand mitnahm und Sekunden später aus der Distanz traf. Zwischenstand: 66:60 für Deutschland.

Erinnerungen an die WM 1986 und Diego Maradonas "Hand Gottes" werden wach – eine Szene, die der Glaubwürdigkeit des Sports sehr geschadet hat.

Experten räumen der Klage der Türkei durchaus Chancen ein – in dem Fall wäre eine Wiederholung des Finales das wahrscheinlichste Szenario.

Interims-Nationaltrainer Ibrahimagic kann kaum glauben, dass der Titel jetzt "wegen so einer Lappalie" in Gefahr sein soll: "Das wäre echt ein Unding. Wir haben so hart für die Goldmedaille gekämpft. Wenn der Schiri nicht pfeift, dann ist das doch eine Tatsachenentscheidung. Da kann man uns doch jetzt nicht hinterher noch einen Strick draus drehen." Außerdem hätte sein Team auch ohne den irregulären Treffer gesiegt, gibt er zu bedenken.

Nun liegt die Entscheidung beim Sportgericht. Bis spätestens Mittwoch soll dort eine Entscheidung bekannt gegeben werden.

ssi, tlü, dan; Foto: Imago
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Ähnliche Situation 1986. Damals gab es keine nachträglichen Konsequenzen für Übeltäter Maradona.