Turin (dpo) - Das kommt davon, wenn man ein Spiel zu früh abhakt. Nicht nur kassierte Borussia Dortmund zwei späte Treffer zum 3:4 und 4:4 in der 4. und 6. Minute der Nachspielzeit in der Champions-League-Partie gegen Juventus Turin. Der BVB kassierte auch noch drei weitere Gegentore, während sich das Team zum Umziehen in der Kabine befand (90.+8), unter der Dusche war (90.+19) und im Mannschaftsbus in Richtung Flughafen saß (90.+56). Der Endstand lautet daher 7:4 für Juventus.
"Das darf nicht passieren", ärgerte sich BVB-Trainer Niko Kovač nach der Spiel. "Da bin ich natürlich auch als Trainer enttäuscht, wenn beim Schuhe-Ausziehen oder Einseifen die Aufmerksamkeit nachlässt und man solche Treffer kassiert. Besonders beim 7:4 sahen wir ganz schlecht aus, da saß fast die ganze Verteidigung mit geschlossenen Augen da und hörte über Kopfhörer laut Musik."
Dabei habe er seinen Spielern immer wieder eingeschärft, dass das Spiel erst dann zu Ende ist, wenn der Schiedsrichter abpfeift. "Und das hat er diesmal eben erst in der 62. Minute nach Ende der regulären Spielzeit gemacht. Wir können froh sein, dass uns Juventus nicht noch mehr eingeschenkt hat."
Auf Wunsch Kovačs soll die Mannschaft nun in den nächsten Wochen mithilfe einer Kabinen- und Duschen-Attrappe sowie einer kompletten Bus-Inneneinrichtung auf dem BVB-Trainingsgelände genau diese Szenarien üben. Zusätzlich sollen auch Betten zum Einsatz kommen, um auch für den Fall vorbereitet zu sein, dass der Schiedsrichter die Partie erst mitten in der Nacht abpfeift.
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