Aachen (dpo) - Er hat langsam die Nase voll: Andreas Beckmann aus Aachen gerät alle paar Tage in eine Polizeikontrolle, obwohl er sich nie etwas zuschulden hat kommen lassen. Er vermutet Polizeiwillkür, versteht aber nicht, warum.
"Ich verstehe nicht, warum die immer mich rausziehen!", klagt der gelernte Maschinenschlosser. "Mein Auto ist unauffällig. Ich bin unauffällig. Trotzdem haben die mich total aufm Kieker und behandeln mich, als hätte ich sie wüst beschimpft oder wäre sonstwie ein Verbrecher. Die lassen sich auch jedes Mal extra viel Zeit und stellen schikanöse Frage, ob ich irgendwas mit irgendwelchen Linksextremisten zu tun hätte und so."
An seine erste Polizeikontrolle vor gut fünf Jahren kann sich Beckmann noch erinnern, als wäre es gestern gewesen: "Ich hatte gerade mein Wunschkennzeichen AC-AB 1312 bei der Zulassungsstelle abgeholt, das steht für meine Initialen und mein Geburtsdatum am 13. Dezember. Die Spritztour mit dem neuen Wagen ging noch keine zwei Kilometer, bevor sie mich angehalten haben. Damals dachte ich noch, dass das ein Zufall ist. Jeder gerät ja irgendwann mal in eine Polizeikontrolle."
Doch seit jenem Tag wurde Andreas Beckmann über 40 Mal aufgehalten und überprüft. "Eigentlich finden die bei jeder Kontrolle irgendwas zum Beanstanden. Mal ist es ein angeblich kaputtes Rücklicht, mal soll ich nicht geblinkt haben oder der Verbandskasten ist abgelaufen. Letztens ist ein Beamter bei der Kontrolle gestolpert, hat dabei den Außenspiegel abgerissen und das dann anschließend beanstandet."
Inzwischen reicht es dem 34-Jährigen. "Also wenn man mich fragt: Ich glaube echt langsam, dass alle Polizisten Bastarde sind."
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