Berlin, Belém (dpo) - Nachdem Friedrich Merz die brasilianische Stadt Belém als Ort bezeichnet hatte, wo alle froh wären, wieder wegzukommen, sieht er sich scharfer Kritik ausgesetzt. In Brasilien wurde seine Aussage als Beleidigung verstanden. Nun bezog der Bundeskanzler Stellung zu seinen umstrittenen Äußerungen und entschuldigte sich beim Gastgeberland der Weltklimakonferenz.
"Entschuldigung, liebe Brasilianer!", sagte Merz in einem Statement. "Meine Aussage war natürlich Quatsch. In Wahrheit finde ich natürlich Deutschland viel beschissener als Brasilien. Das will ich nochmal in aller Deutlichkeit sagen."
Brasilien sei ein faszinierendes Land mit freundlichen Menschen und sehr lebenswert, so der Kanzler weiter. "Ganz anders als Deutschland. Ich meine, schauen Sie sich doch mal unser Stadtbild an."
Seine negativen Äußerungen gegen Brasilien seien nur deshalb gefallen, weil Merz zu Hause punkten wollte. "Als deutscher Bundeskanzler muss ich natürlich Deutschland loben. Auch wenn ich's kacke finde. Sonst sind die Leute sauer auf mich."
Leider habe er dabei Brasilien herabgesetzt. "Keine Ahnung. Irgendwie passiert mir das immer, dass ich anscheinend irgendwen schlechtmachen muss, wenn ich meinen Mund aufmache. Brasilien ist jedenfalls super. Im Gegensatz zu Deutschland."
Journalistenfragen, ob seine Aussagen nicht für Verstimmung im eigenen Land sorgen könnten, wiegelte Merz ab. "Quatsch. Dass ich Brasilien besser finde als Deutschland sage ich doch jetzt nur so dahin, um diese komischen Brasilianer zu beruhigen. In Wahrheit finde ich beide Länder gleich beschissen."
ssi, dan; Foto: Imago
