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Studie: Passivsaufen schadet der Gesundheit

London (dpo) - Kommt jetzt das Saufverbot in der Gastronomie? Eine medizinische Studie im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist zu dem Ergebnis gekommen, dass der passive Genuss von Alkohol - ähnlich wie das Passivrauchen - ernsthafte gesundheitliche Schäden hervorrufen kann. Die Palette reicht von leichten Schürfwunden bis hin zum gebrochenen Nasenbein.

Im Rahmen der Studie mussten 200 Nichttrinker einen gewöhnlichen Kneipen- oder Discoabend mit Menschen verbringen, die größere Mengen an Alkohol konsumierten. Das erschreckende Ergebnis: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Nichttrinker gesundheitliche Schäden davontragen, ist um das Achtfache größer als bei Probanden einer Vergleichsgruppe, die ihren Abend ausschließlich mit Abstinenzlern verbrachten.
Schaden nicht nur sich, sondern auch anderen: Trinker
Im Detail wurden von den Passivtrinkern 21 von Betrunkenen verprügelt - in den meisten Fällen beim Versuch, einen Streit mit nüchternen Argumenten zu schlichten -, vier trugen Verletzungen davon, weil sie auf der Toilette auf Erbrochenem ausgerutscht waren, und sieben wurden durch unter Alkoholeinfluss geworfene Dartpfeile verletzt.
Eine weitere Versuchsperson brach sich das Steißbein, nachdem ihr ein alkoholisierter Spaßvogel den Stuhl unter dem Hintern weggezogen hatte.
Professor Mark Hammond von der University of London, an der die Studie durchgeführt wurde, erklärte: "Zwar ist aktiver Alkoholgenuss noch gesundheitsschädigender als der passive Konsum, aber im Gegensatz zu aktiven Trinkern haben Nichttrinker keine Wahl."
Daher empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation aus Gründen des Nichttrinkerschutzes ein allgemeines Saufverbot für die Gastronomie. Alternativ könnten Gastwirte auch ein separates Trinkerzimmer einrichten oder den Alkoholkonsum im Freien erlauben, wo es einfacher ist, Betrunkenen aus dem Weg zu gehen.
ssi; Foto oben: © Jan the Manson - Fotolia.com, Foto rechts: Dani Lurie, CC BY 2.0
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