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Reichstagsgebäude soll erweitert werden, um allen 2000 Lobbyisten Platz zu bieten

Berlin (dpo) - Die Enge war zuletzt einfach nicht mehr auszuhalten: Zuletzt mussten sich Deutschlands Bundestagsabgeordnete das eigentlich nur für 630 Parlamentarier ausgelegte Reichstagsgebäude mit 2334 (Stand: Januar) Lobbyisten teilen. Nun soll das Gebäude um einen weiteren Trakt in moderner Glasoptik erweitert werden, um allen Interessenvertretern aus der Wirtschaft Platz zu bieten.

Die Erweiterung des Reichstagsgebäude wurde nach intensiver Lobbyarbeit aller im Bundestag vertretenen Lobbyisten von der großen Koalition einstimmig beschlossen und kostet den Steuerzahler voraussichtlich 7,3 Milliarden Euro.
Auch einen eigenen Koksautomaten soll es geben.
"Ich bin froh, dass das jetzt kommt", erklärt ein Abgeordneter der CDU. "Selbst wenn ich pinkeln war, standen immer mindestens zwei Lobbyisten links und rechts neben mir am Pissoir. Man hatte kaum noch Luft zum Atmen. Jetzt können sie mich in ihren eigenen Büros gleich den Gang runter empfangen."
Der edle Anbau aus Glas soll rund 3000 solcher Lobbyistenbüros enthalten und durch 500 scheunentorgroße Zugänge mit dem alten Reichstagsgebäude verbunden sein. Der Anbau verfügt zudem über einen unauffälligen Hintereingang, durch den Lobbyisten das Gebäude rund um die Uhr anonym betreten können. Insbesondere Lobbyisten, die auf Einladung der Union im Bundestag sind und deren Namen als einzige nicht offengelegt sind, sollen darauf gepocht haben.
Auch soll das Gebäude über eine gigantische Lobby verfügen, in der sich bis zu 1000 Volks- und Interessenvertreter gleichzeitig zwanglos unterhalten können. Für privatere Gespräche sind eigens schall- und abhörsichere Mini-Empfangsräume eingeplant.
Auf der Rückseite sollen nach Abschluss der Bauarbeiten schließlich in großen goldenen Lettern die Worte "Der deutschen Wirtschaft" prangen.
dan, ssi; Foto oben [M]: Jürgen Matern, CC BY-SA 3.0, Foto rechts: hyolee2, CC BY-SA 3.0
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