Zürich (dpo) - Was tun bei lästigem Zwiebelatem? Diese Frage stellt sich vielen nach einer guten Mahlzeit. Forschern aus der Schweiz ist es nun gelungen, ein ebenso simples wie effektives Gegenmittel zu finden: handelsüblichen Knoblauch. Oral angewendet sorgt er dafür, dass selbst die strengste Zwiebelfahne innerhalb von Minuten verschwindet.
Zuvor hatten die Wissenschaftler des Instituts für Mundhygiene klassische Mittel gegen Zwiebelatem wie Atemspray, Mundwasser oder Zahnpasta ausgiebig untersucht. Doch ganz gleich, um welches Produkt es sich handelte, das Ergebnis war immer dasselbe: Der Zwiebelgeruch wurde nur oberflächlich unterdrückt, kehrte bereits nach kurzer Zeit mit nahezu gleicher Intensität zurück.
Ein weiterer Vorteil: Knoblauch ist rein pflanzlich und kommt ohne Chemie aus. |
Einen Durchbruch konnten die Forscher erst erzielen, als sie eine handelsübliche Knoblauchzehe in den Versuch einbezogen – mit deutlichem Ergebnis: In anschließenden Tests war der Zwiebelgeruch mit bloßer Nase nicht mehr wahrnehmbar. Und tatsächlich: Chemische Analysen ergeben, dass Knoblauch mehr als 97 Prozent der geruchsauslösenden Stoffe von Zwiebeln eliminiert.
Die Wissenschaftler empfehlen daher als Faustregel, immer eine Notfallknoblauchzehe mit sich zu führen – falls man beispielsweise vor einem wichtigen Vorstellungsgespräch schnell noch einen Zwiebelsalat genießen möchte. Sofort nach dem Essen sollte die Zehe dann verzehrt werden. Dabei sollte man darauf achten, gut auf beiden Seiten zu kauen, damit der Knoblauch seine zwiebelduftzersetzende Wirkung auch voll entfalten kann.
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Alternativ kann auch ein handelsübliches Knoblauchspray, wie man es etwa zum Kochen nutzt, in den Rachenraum gesprüht werden.
Nun wollen die Wissenschaftler herausfinden, ob das Wundermittel Knoblauch auch anderweitig zur Geruchsbekämpfung beitragen kann. Derzeit prüft das Team bereits die Effektivität von Knoblauchbutter bei der Bekämpfung von Schweißfüßen. Erste Ergebnisse werden in den nächsten Monaten erwartet.
fed, ssi, dan; Foto oben/rechts: Piotr Marcinski/Tim UR - Shutterstock; Erstveröffentlichung: 22.10.15