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Erdogan wirft Merkel aus seiner Facebook-Freundesliste

Berlin, Ankara (dpo) - Seit der umstrittenen Armenien-Resolution des Bundestages herrscht Eiszeit zwischen Deutschland und der Türkei. Wie belastet das Verhältnis zwischen den beiden Ländern tatsächlich ist, zeigt sich nun online: Offenbar hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Angela Merkel aus seiner Facebook-Freundesliste gestrichen.

Nach Angaben des Kanzleramts stellte die Bundeskanzlerin bei ihrer morgendlichen Facebook-Routine fest, dass die üblichen Statusupdates des türkischen Staatsoberhaupts nicht mehr in ihrer Timeline erschienen. "Normalerweise gibt es immer ein paar Wut-Posts über irgendwelche Verräter und Terroristen sowie süße Ziegenfotos", so ein Sprecher.
Ist nicht mehr auf der Freundesliste von Erdogan: Merkel
Heute sei das anders gewesen. "In der Timeline waren nur die üblichen Beschwerden der Queen über die Jugend von heute, mehrere Farmville-Benachrichtigungen von François Hollande und ein paar Selfies von Papst Franziskus in seiner neuen Badehose."
Mit Hilfe des Bundesnachrichtendienstes habe die Kanzlerin schließlich festgestellt, dass Erdogan sie wohl vorsätzlich aus seiner Freundesliste entfernt hatte. "Völlig inakzeptabel" nennt der Sprecher des Kanzleramts dieses Vorgehen, das nebenbei gegen die NATO-Statuten verstößt. "Die Kanzlerin hat Herrn Erdogan natürlich umgehend eine private Nachricht geschrieben, in der sie um Aufklärung der ganzen Sache bittet. Da die Direktmitteilung im Nachrichtenordner des türkischen Präsidenten jedoch voraussichtlich unter 'Sonstige' landet, ist leider völlig unklar, wann mit einer türkischen Reaktion zu rechnen ist."
Bis dahin gehe die Bundesregierung wohlwollend davon aus, dass es sich bei der Löschung um ein Versehen auf türkischer Seite gehandelt habe. Allerdings gebe Erdogans neuestes Profilbild, das Angela Merkel als deutsche Kartoffel zeigt, die von einem Hammer zerschlagen wird, Anlass zu der Annahme, er könnte es ernst meinen.
fed, dan, ssi; Foto rechts: 360b / Shutterstock.com
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