Angehörige warten noch immer verzweifelt auf ein Lebenszeichen von Familienvater Michael B. Doch die Hoffnung, den in der neuen Einbauküche verschütteten Mann (38) noch lebend zu finden, ist minimal. Polizei und Feuerwehr haben die Suche bereits aufgegeben. Nur einige Freiwillige graben in der Flut aus Plastikdosen in allen erdenklichen Formen und Farben und nicht dazu passenden Deckeln noch nach dem Verunglückten.
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Linda B. macht sich selbst schwere Vorwürfe: "Habe ich zu viele Tupperdosen gesammelt? Hätte ich meinen Mann nicht alleine gehen lassen sollen?" |
Deutschlandweit werden jährlich rund 200 Ehemänner in der eigenen Küche von einer Tupper-Lawine verschüttet. Viele können sich aus eigener Kraft befreien oder werden schnell gefunden. Doch für Michael B. wird die Hoffnung mit jeder verstreichenden Stunde kleiner.
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Erschöpfter Lawinenhund nach sieben Stunden Dauereinsatz: Der Geruchssinn der Tiere wird oft verwirrt durch die vielen Speisen, die in den Tupper-Schüsseln aufbewahrt wurden. |
Trotz Spürhunden und professionellem Räumgerät konnten die Helfer der Flut an Döschen, Schalen, Bechern, Deckeln und Sparschälern nicht Herr werden.
In den kommenden Tagen werden wohl auch die freiwilligen Helfer und zuletzt die Familie die Suche einstellen. Dann wird nur noch ein schlichtes Holzkreuz auf dem Tupper-Haufen daran erinnern, was hier passiert ist.
ejo, ssi, dan; Foto [M]: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 20.7.17