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Zu nett für Formel 1? Kimi Räikkönen in China nur Dritter, weil er einen Anhalter mitnahm

Shanghai (dpo) - Ist er der falsche Mann für diesen Sport? Kimi Räikkönen hat sich beim Großen Preis von China alle Chancen auf einen Sieg verbaut, weil er anhielt, um einen Anhalter am Fahrbahnrand mitzunehmen. Experten und Fans kritisieren den Finnen als "zu nett".

So kam es zu der umstrittenen Szene: In Runde 48 schiebt sich Räikkönen auf Platz 2, bremst jedoch plötzlich scharf ab. Ein vernehmliches Raunen geht durchs Publikum, denn wie sich kurz darauf herausstellt, handelt es sich weder um ein brillantes Fahrmanöver noch um einen technischen Fehler: Nein, Räikkönen hält tatsächlich für einen jungen Mann an, der mit ausgestrecktem Daumen am Rand der Piste steht.
In den wertvollen Sekunden, die Räikkönen verliert, während der Anhalter zusteigt, zieht der spätere Zweite Valtteri Bottas an ihm vorbei. Auch wegen des zusätzlichen Gewichts des Trampers kann Räikkönen acht Runden später nur noch als Dritter ins Ziel fahren.
"Ricciardo fuhr einfach vorbei. Warum kritisiert ihn niemand?"
Der Weltmeister von 2007 rechtfertigte sich nach dem Rennen für seine Aktion: "Also für mich ist das einfach eine Frage des Anstands. Wenn ich alleine am Straßenrand stehe und irgendwo hinwill, dann will ich ja auch, dass jemand anhält und mich mitnimmt. Ich versteh nicht, wo da das Problem ist. Außerdem hatten wir einen sehr netten Plausch. Ich lerne gerne neue Leute kennen."
Der junge Anhalter war nicht mehr für eine Stellungnahme zu erreichen. Kurz hinter dem Ziel ließ er sich von Räikkönen absetzen und machte sich zu Fuß auf den Weg, nachdem er verärgert festgestellt hatte, dass der hilfsbereite Finne die ganze Zeit nur im Kreis fuhr.
ssi, dan; Foto: Shutterstock
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