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Putin in der Kritik, weil er Menschenrechtsverletzungen der USA nicht angesprochen hat

Moskau (dpo) - Nach seinem Treffen mit dem US-Präsidenten steht der russische Präsident Wladimir Putin im eigenen Land schwer unter Beschuss. Russische Medien und Politiker werfen ihm vor, dass er sich ohne Vorbedingungen mit Donald Trump getroffen habe. Insbesondere habe Putin es versäumt, bei dem Treffen US-amerikanische Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen das Völkerrecht anzusprechen.

"Putin ging es nur darum, sich selbst zu inszenieren", kritisiert etwa der Duma-Abgeordnete Nikolai Smirnow. "Bei dem Treffen mit Trump kam ihm kein Wort der Kritik über die Lippen."
Dabei, so Smirnow, hätte es zahlreiche Punkte gegeben, die Putin hätte ansprechen können: "Die Menschenrechtsverletzungen im Gefangenenlager Guantanamo, den Drohnenkrieg mit jährlich über 500 Toten, den die USA in Afghanistan, Pakistan, Irak, Syrien, Somalia, Jemen und Libyen ohne UN-Mandat führen, völkerrechtswidrige Angriffe auf Syrien, die Einmischung in Politik und Wahlen zahlreicher Länder durch aus den USA finanzierte "transatlantische Thinktanks", den Irakkrieg, den Afghanistankrieg, die jährlich über 10.000 Schusswaffentoten in den USA, die weltweite Spionage durch die NSA – um nur die wichtigsten zu nennen."
Stattdessen habe Putin nur in die Kamera gelächelt und Trump sogar einen Fußball überreicht. Entsprechend lauteten die Schlagzeilen zahlreicher Kommentare in russischen Zeitungen "Roter Teppich für Trump", "Zum Gruseln", "Putins Horrorshow", "Schöner kann's für Trump kaum kommen" und "Putins Rache am Osten".
ssi; Foto: dpa
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