Bei der Billig-Airline dagegen sieht man die Entscheidung als notwendigen Schritt. "Unsere Piloten halten sich offenbar für unersetzbar", erklärt Ryanair-Chef Michael O'Leary. "Das sind sie aber nicht. Busfahrer machen die gleiche Arbeit für deutlich weniger Lohn – und das ganz ohne dieses arrogante Pilotengehabe."
Die eingesetzten Busfahrer, die bereits gestern in einem kurzen Crashkurs Start und Landung, das Verhalten bei Gewitter sowie den typischen beruhigenden Piloten-Singsang beigebracht bekommen haben, geben sich jedenfalls bescheiden.
"Airbus, Linienbus… Das ist doch alles das Gleiche, nur dass man eben fliegt statt zu fahren", erklärt etwa Aushilfspilot Harry Grabowski und lehnt sich zufrieden zurück, nachdem er mit seinem 9.13-Uhr-Direktflug Frankfurt-Marrakesch gerade die Reiseflughöhe über dem Mittelmeer erreicht hat.
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Über den Wolken: Grabowski mit über 400 Passagieren auf dem Weg nach Marrakesch |
Sollte sich das Konzept bewähren, steht für Ryanair die Frage im Raum, ob man in Zukunft überhaupt noch teure Piloten beschäftigen will. Immerhin verlangen die Busfahrer nur rund 2300 Euro brutto und damit einen Bruchteil eines Pilotengehalts.