Wer in den letzten Wochen einen Blick in den heimischen Garten warf, konnte es nicht übersehen: Immer wieder kriechen niedergeschlagene Schnecken ohne Häuser durch das Grün. Sie alle konnten ihre Mieten nicht mehr bezahlen.
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Die Häuser werden oft aufwendig restauriert und dann an Spekulanten weiterverkauft. |
Nur die wenigsten Schnecken, die vor die Tür gesetzt wurden, finden ein neues Haus. Ist tatsächlich mal ein bezahlbares Mietobjekt frei, sind Schnecken oft zu langsam und müssen zusehen, wie es ihnen vor den Fühlern weggeschnappt wird.
Die Folge: Immer mehr Schnecken sind obdachlos oder ziehen aufs Land. Inzwischen sind Schnecken in deutschen Städten kaum noch anzutreffen.
"Die wenigen, die bleiben, verzweifeln und verfallen Drogen wie Bier oder Schneckenkorn", berichtet Sozialforscher Martin Klier. "Wenn sie erst einmal ihre Würde verloren haben, laufen viele komplett nackt durch die Gegend. Die Mietpreisentwicklung muss dringend entschleunigt werden. Sonst können Schnecken bald gar nicht mehr mithalten."
pfg, fed, dan, ssi; Fotos: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 21.9.18