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Rest von Deutschland würde gerne nochmal erklärt bekommen, warum zum Teufel sie eigentlich von bayerischer Regionalpartei regiert werden

Berlin, Hamburg, Köln, Stuttgart (dpo) - Rund 70 Millionen Bundesbürger würden nach den turbulenten letzten Wochen gerne noch einmal ganz genau erklärt bekommen, warum sie eigentlich von einer bayerischen Regionalpartei regiert werden.

"Irgendwie habe ich da wohl etwas falsch verstanden, denn in meiner Erinnerung hat die CSU bei der Bundestagswahl 2017 überhaupt nicht auf dem Wahlzettel gestanden und weder ich noch sonst wer, den ich kenne, hat die gewählt", wundert sich etwa Renate Buchheim (59) aus Wiesbaden. "Trotzdem stellen die drei Minister und entscheiden irgendwie ständig über mich mit. Ist das demokratisch? Wer weiß da mehr?"
Peer Andresen (28) aus Lübeck meint: "Also dass der Seehofer jetzt so mächtig ist und sich aufführen kann wie die Axt im Walde, das ist jetzt weil...? Weil es die CSU nur in Bayern gibt und die ja nur auf bayerische Stimmen angewiesen sind? Und deshalb kann denen egal sein, was ich hier in Lübeck von ihnen denke...? Puh. Soweit kapier ich das sogar. Aber warum das so ist und warum keiner was dagegen macht. Das will mir nicht in den Kopf."
Kann nur in Bayern gewählt und abgewählt werden, regiert aber mysteriöserweise auch Nicht-Bayern: CSU-Chef
Tatsächlich scheint die anstehende Landtagswahl in Bayern ein wichtiger Faktor zu sein, warum sich ein bestimmter CSU-Minister, der zufällig auch CSU-Parteichef ist, derzeit besonders streitlustig und kompromisslos gibt.
"Komisch. Ein halbes Jahr vor den Wahlen in Nordrhein-Westfalen drehen ja auch nicht alle CDU-Minister aus NRW plötzlich durch und drohen ständig mit Rücktritt", findet Sandra Kosinsky aus Dortmund. "Dabei hat NRW doch viel mehr Einwohner als Bayern. Ist das nicht irgendwie unfair? Muss ich jetzt wirklich nach Bayern ziehen, wenn ich Seehofer abwählen will?"
Aktuellen Medienberichten zufolge planen nun die CDU-Verbände der übrigen 15 Bundesländer, sich ebenfalls in lokale Ableger aufzuspalten und jeweils nur den mittleren Buchstaben zu ändern. Die nächste unionsgeführte Bundesregierung dürfte daher rund 61 Minister stellen und permanent kurz vor dem Zusammenbruch stehen.
ssi; Foto oben [M]/unten: Shutterstock
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