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Deutsche offenbar nicht fähig, ihr Gemüse selbst klein zu schneiden

München (Archiv) - Wie eine aktuelle Untersuchung der Kühlregale und Gemüseabteilungen zahlreicher Supermärkte zeigt, sind schätzungsweise 80 Prozent aller Deutschen nicht mehr in der Lage, Gemüse, Salat oder Obst mit einem Messer in Stücke zu schneiden. Stattdessen sind sie darauf angewiesen, Plastiktüten mit vorgeschnittenem Gemüse zu kaufen.

"Offenbar kann ein großer Teil der Bevölkerung selbst keine pflanzliche Nahrung mehr zerkleinern", erklärt Magnus Hallinger von der Technischen Universität München. "Irgendwann zwischen der letzten und der aktuellen Generation muss diese wertvolle Kulturtechnik verloren gegangen sein."

Pilze klein schneiden und Zwiebeln schnippeln? Offenbar zu viel verlangt.

Oft wissen Käufer von vorgeschnittenem Obst und Gemüse gar nicht, wie eine ganze Ananas, eine Melone oder ein Salatkopf aussieht. "Sie sehen diese Dinge zwar in der Frische-Abteilung direkt neben dem Kühlregal, bringen sie jedoch nicht mehr mit dem in Verbindung, was sie aus ihren Tüten und Plastikbehältern essen."

Hallinger empfiehlt jedem Käufer von vorgeschnittenem Essen, sich langsam wieder mit Obst und Gemüse in ganzen Stücken vertraut zu machen. "Gehen Sie in ein Kaufhaus und fragen Sie nach einem Messer. Mit diesem Werkzeug können Sie mit etwas Geschick schon nach wenigen Stunden auch selbst Essen zerkleinern und quasi zum Selbstversorger werden wie Ihre Vorfahren!"

jvb, mvr; Foto oben: Alamy; Erstveröffentlichung: 22.2.19

Dieser Artikel erschien erstmals bei unserer niederländischen Partner-Publikation De Speld
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