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CDU-Generalsekretär Ziemiak: "Offenbar haben wir junge Menschen nicht genug diffamiert und herabgewürdigt, um ihre Stimmen zu gewinnen"

Berlin (dpo) - Nach der Niederlage bei der EU-Wahl gibt es jetzt auch selbstkritische Worte aus den Reihen der CDU. Generalsekretär Paul Ziemiak räumte heute ganz offen ein, die Partei habe es versäumt, junge Menschen ausreichend herabzuwürdigen, um ihre Stimme zu erhalten.

"Dieses Ergebnis ist ein Denkzettel für uns", so Ziemiak, dessen Partei bei Wählern unter 30 Jahren gerade einmal 13 Prozent holte. "Dabei haben wir uns im Wahlkampf wirklich bemüht, um jungen Menschen das Gefühl zu geben, dass nur die CDU Ahnung hat und sie nicht." Doch das scheint nicht gereicht zu haben.
Zudem gab es bisweilen Störfeuer von vereinzelten CDU-Politikern, die Verständnis gegenüber den Bedürfnissen der jüngeren Generation geäußert haben. "So etwas darf natürlich nicht mehr passieren", versprach Ziemiak. "Das gibt natürlich ein völlig unglaubwürdiges Bild."
Für die Zukunft gelobte der CDU-Generalsekretär Besserung: "Wir werden Jugendliche jetzt noch mehr von oben herab behandeln und auf jede Kritik reagieren, indem wir ihnen erklären, dass sie das aufgrund ihrer Jugend noch nicht verstehen oder ihre Meinung ändern werden, wenn sie endlich selbst Geld verdienen."
Abschließend richtete Ziemiak noch einen direkten Appell an die Jugend: "Ihre Gehirne mögen noch nicht so weit entwickelt sein wie die von uns Erwachsenen, aber ich hoffe, Sie können trotzdem verstehen, was ich jetzt sage: Denken Sie nicht so viel nach und wählen Sie beim nächsten Mal einfach die CDU. Millionen deutscher Rentner können nicht irren."
adg, dan, ssi; Foto: dpa
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