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Heimreise einzelner Teilnehmerin offenbar wichtiger als eigentliche Klimakonferenz

Madrid, Göttingen (dpo) - Die exakten Umstände der Heimreise einer einzelnen Teilnehmerin sind offenbar deutlich wichtiger als eine internationale Klimakonferenz mit rund 26.000 Beteiligten aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Das ist das Ergebnis einer Auswertung deutscher Medien und sozialer Netzwerke.

"Nach dreizehneinhalb Tagen zäher Verhandlungen zwischen 200 Staaten über das Schicksal unseres Planeten muss man jetzt definitiv vor allem darüber diskutieren, wie eine einzelne 16-jährige Teilnehmerin dieser Konferenz nach Hause fährt, womit sie nach Hause fährt und ob sie ihre Heimreise auf Twitter inhaltlich korrekt und vollumfänglich abgebildet hat", erklärt Medienforscher Horst Cadolzberg. "Das ist vernünftig und der Situation angemessen."
Inzwischen gibt es auch erste Umfragen zu den Prioritäten der Deutschen angesichts der drohenden Klimakatastrophe nach dem Klimagipfel: Demnach halten es 81 Prozent der Bürger für die vorderste Pflicht, zu klären, ob Greta Thunberg ihren Sitzplatz in der ersten Klasse bereits ab Kassel oder erst ab Göttingen einnahm. 74 Prozent sehen es kritisch, dass Greta offenbar eine Schokoladentafel der Deutschen Bahn mit dem Aufdruck "Lieblingsgast" entgegennahm. 71 Prozent wollen, dass der Frage nachgegangen wird, woher das viele Gepäck kommt, neben dem die Klimaaktivistin zu sehen ist. Das Ergebnis des Klimagipfels konnten allerdings nur 3 Prozent einigermaßen genau benennen.
Die ARD kündigte außerdem einen Brennpunkt direkt im Anschluss an die Tagesschau an, der die gesamte Reise von Greta Thunberg mit Hilfe von Verkehrsexperten minutiös analysiert. Die nachfolgenden Sendungen verzögern sich um 60 bis 180 Minuten.
fed, ssi, dan; Foto: Greta Thunberg / Imago
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