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Impfgegner richten Coronaviruspartys aus, um sich anstecken zu lassen

München (dpo) - Sie sind der Krankheit einen Schritt voraus: Zahlreiche Impfgegner veranstalten derzeit Coronaviruspartys, um sich auf natürlichem Wege gegen den Erreger zu immunisieren. So wollen sie nicht nur dafür sorgen, künftig vom Virus verschont zu bleiben, sondern auch einer möglichen Impfung zuvorkommen.

"Bei Masern machen wir das ja auch so, dass wir direkt eine Masernparty feiern, wenn ein Kind die Krankheit hat", erklärt Helen-Isolde Lauterbach-Pschirr (41), die gerade eine Coronavirusparty ausrichtet. "Und deshalb haben wir uns eine der wenigen Personen, die sich bislang schon infiziert haben, eingeladen, damit sie uns auch ansteckt. War gar nicht so leicht, sie herzubekommen. Die sind gerade heißbegehrt bei Impfskeptikern in ganz Deutschland. Aber sobald sich ein paar mehr von uns angesteckt haben, löst sich das Problem von alleine."
Für Leute, die solche Partys für lebensgefährlichen Wahnsinn halten, hat Lauterbach-Pschirr kein Verständnis. "Die werden ganz schön neidisch schauen, wenn wir schon längst immun gegen das Coronavirus sind, bevor überhaupt ein Impfstoff entwickelt ist."
Sie hustet laut und lächelt danach zufrieden. "Oh! Ob es schon losgeht? Ich dachte ja, es würde länger dauern."
Untersuchen lassen will sie sich aber nicht. "Nee, zu nem Arzt oder so geh ich damit nicht. Keine Schulmedizin für mich. Ich nehm da paar Globuli, dann hab ich das schnell hinter mir."
ssi, dan; Foto: Shutterstock
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