Regensburg (dpo) - "Bssssshatschibssssssshatschi!" So hört es sich an, wenn Honigbiene Anke ihrer Arbeit nachgeht. Die 39-Tägige leidet nämlich unter einer Pollenallergie – in ihrer Branche ein besonders hartes Los.
"Meine Großeltern beiderseits waren Pollensammler, meine Eltern auch – da war es gar keine Frage, was ich später mal beruflich mache", erklärt sie mit tränenden Facettenaugen, während sie keuchend auf einer Kamillenblüte herumkriecht. "Naja, irgendwie muss ich ja für meine Familie Nektar auf den Tisch bringen. Hatschu!"
Dass mit ihr etwas nicht stimmte, merkten ihre Eltern schon früh: Bereits im Alter von neun Tagen zeigte die kleine Anke erste allergische Reaktionen, wenn sie mit Pollen in Berührung kam. "Mein Rüssel lief fast die ganze Zeit. Erst dachten wir, es sei ein Schnupfen", erinnert sie sich. Doch ein Allergietest brachte schließlich die traurige Gewissheit.
Pollenallergie trifft Honigbienen ganz besonders hart. "Sie müssen beruflich ja ständig mit diesen Stoffen hantieren", erklärt eine dicke Hummel, die offenbar Ahnung hat. "Man kennt ja das Sprichwort: Wo Honig gemacht wird, fliegen Pollen."
Hinzu kommt, dass Bienen zu klein sind, um etwa Heuschnupfentabletten zu schlucken. Nasenspray würde die zierlichen Tierchen wegblasen, Augentropfen würden sie fast erschlagen und vorübergehend flugunfähig machen.
Honigbiene Anke trägt ihr Schicksal mit Fassung, summt sogar bei der Arbeit. "Ich versuche einfach durchzuha… ha… haaatschi! durchzuhalten, wollte ich sagen. Spätestens im Sommer dürfte es besser werden, weil da der Pollenflug nachlässt und ich eh sterbe."
Na, das sind doch mal gute Nachrichten! Halte durch, kleine Biene!
ssi, dan; Foto: Shutterstock; Idee: von einem Leser, dessen Namen wir verschlampt haben