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Neues Fleisch-Siegel "Menschenwohl" zeigt an, ob Schlachthofpersonal artgerecht gehalten wird

Berlin (dpo) - Immer wieder kommt es zu Skandalen in Großschlachthöfen aufgrund der dort vorherrschenden Arbeitsbedingungen. Nun hat das Landwirtschaftsministerium reagiert. Ein neues Menschenwohl-Siegel, das neben dem bereits etablierten Tierwohl-Siegel angebracht wird, soll Konsumenten nun in ihrer Kaufentscheidung unterstützen.

"Was in vielen Schlachthöfen stattfindet, ist keine artgerechte Menschenhaltung", erklärte Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) angesichts von Billiglohnarbeitern aus Osteuropa, die in engen Sammelunterkünften zusammengepfercht leben müssen. "Wer Fleisch kauft, kann so auf einen Blick sehen, wie stark das Personal ausgebeutet wird."
Sollen bald minimal besser behandelt werden als die Tiere, die sie zerlegen: Schlachthofmitarbeiter
Das Siegel kennt ähnlich wie das Tierwohllabel vier verschiedene Haltungsformen: "Sklaverei" (Haltungsform 1), "Ausbeutung" (Haltungsform 2), "Halbwegs fair" (Haltungsform 3) und "Über Tarif" (Haltungsform 4).
Menschenschutzvereinen geht diese Maßnahme nicht weit genug. Heute demonstrierte unter anderem die Organisation PETP ("People for the Ethical Treatment of People") vor dem Landwirtschaftsministerium und forderte ein sofortiges Verbot von Mitarbeiter-Unterkünften, die weniger Quadratmeter als die eines Schweines der Haltungsform 1 haben.
pfg, ssi, dan; Foto: Shutterstock; Hinweis: Die PARTEI Helgoland hatte das auch; Erstveröffentlichung: 19.5.20 (an 2022 angepasst)
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