"Was in vielen Schlachthöfen stattfindet, ist keine artgerechte Menschenhaltung", erklärte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) angesichts von Billiglohnarbeitern aus Osteuropa, die in engen Sammelunterkünften zusammengepfercht leben müssen. "Das merke sogar ich. Und das will was heißen."
Anstatt mit Gesetzen derartige Missstände einzudämmen, greift Klöckner daher auf eine Kennzeichnung zurück, um das Problem in gewohnter Manier auf die Konsumenten abzuwälzen. "Wer Fleisch kauft, kann so selbst bestimmen, wie stark das Personal ausgebeutet wird", so Klöckner. "Den Menschen zuliebe."
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Sollen bald minimal besser behandelt werden als die Tiere, die sie zerlegen: Schlachthofmitarbeiter |
Menschenschutzvereinen geht diese Maßnahme nicht weit genug. Heute demonstrierte unter anderem die Organisation PETP ("People for the Ethical Treatment of People") vor dem Landwirtschaftsministerium und forderte ein sofortiges Verbot von Mitarbeiter-Unterkünften, die weniger Quadratmeter als die eines Schweines der Haltungsform 1 haben.