"Natürlich war es nicht angenehm, mit Tränengas beschossen und anschließend mit Stockhieben und Fußtritten traktiert zu werden, nur weil ich gegen das offensichtlich gefälschte Wahlergebnis protestiert habe", erklärt der 22-jährige Vadzim Ivanov, während er sein blaues Auge an einem der Gitterstäbe der Zelle kühlt, die er sich mit neun weiteren Männern teilt. "Aber wenn ich daran denke, unter welchem Schreckensregime die Deutschen leben müssen, geht es mir direkt wieder besser und meine Beschwerden erscheinen verschwindend klein."
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Gegen sie ist Alexander Lukaschenko ein Waisenknabe: Diktatorin Angela Merkel |
Wenig später wird er von zwei uniformierten Beamten zum Verhör abgeholt. Ivanov atmet erleichtert auf, als die beiden ihn unvermittelt packen und abführen. "Puh, ich habe eben kurz befürchtet, dass die mich auffordern wollen, mir einen Mund-Nasen-Schutz anzuziehen. Aber zum Glück herrschen hier noch keine deutschen Verhältnisse. Danke, Lukaschenko!"
ssi, dan; Fotos: Shutterstock