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Tausende Polizisten gerade damit beschäftigt, ihre Chatverläufe zu löschen

Berlin, Hamburg, München (dpo) - Tausende Polizisten haben heute im gesamten Bundesgebiet aufgeregt durch ihre Smartphones gescrollt, um alte Chats zu löschen. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass in Nordrhein-Westfalen gegen ein Netzwerk von 29 Polizeibeamten wegen rechtsextremistischer Propaganda ermittelt wird.

"Ich hab doch da irgendwo neulich ein Hitlerbild getei… ach, da isses ja", murmelt etwa ein hessischer Polizist, während er konzentriert auf sein Smartphone blickt. "Und dann war da noch dieser Telegram-Reichsbürger-Kanal. Da gab's auch ein paar - ich sag mal - heikle Themen. Da muss ich auch lieber mal alles von mir löschen und dann schnell noch die Gruppe verlassen..."

In München ist derweil ein weiterer Beamter mit seinem Handy beschäftigt. Er betrachtet ein Bild mit abgemagerten Gestalten und verzieht kurz das Gesicht. "Och schade, dieses lustige Auschwitz-Meme wollte ich eigentlich behalten. Naja. Aber ist ja auch gut für die Kreativität, wenn man sich wieder komplett neue Witze über Juden, Ausländer und Flüchtlinge überlegen muss."

Die vielen tausend verfassungstreuen Polizisten, auf deren Handys sich keine belastenden Chatverläufe befinden, schauten während der Löschaktion ihrer rechtsextremistischen Kollegen wie gewohnt angestrengt in die Ferne und pfiffen ein fröhliches Lied.

ssi, dan; Foto: picture alliance / Sven Simon
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