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Ein Semester YouTube ab sofort als abgeschlossenes Studium der Virologie anerkannt

Berlin (dpo) - Während der Corona-Pandemie ist Deutschland dringend auf die Expertise von Virologen angewiesen – dabei muss die Politik oft auf einige wenige Experten zurückgreifen. Das soll sich nun ändern: Nach einer Initiative des Bildungsministeriums soll ein Semester YouTube-Konsum künftig ausreichen, um einen Abschluss in Virologie zu erhalten.

"Corona ist eine Jahrhundertherausforderung und echtes Wissen ist rar", so Bildungsministerin Anja Karliczek. "Dabei stehen im Internet unzählige Experten auf dem Gebiet der Virologie bereit, auf die wir bislang verzichten mussten, weil sie keine akademische Karriere durchlaufen haben. Diesen Menschen machen wir es nun leichter, ihre Leistungen anerkennen zu lassen."

Bislang brauchte man, um Virologe zu werden, ein Universitätsstudium der Humanmedizin und daran anschließend eine weiterführende Facharztausbildung für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, die weitere 5 Jahre dauert.

Stattdessen wird nun jedem, der nachweisen kann, dass er in den letzten sechs Monaten mindestens fünf Enthüllungsvideos (Mindestlänge: je 7 Minuten) und einem Livestream von einer Corona-Demo (Mindestlänge: 90 Minuten) angeschaut sowie mindestens sieben medizinische Fachbegriffe gegoogelt hat, ein entsprechender Facharzttitel zuerkannt.

Dabei ist ausdrücklich nicht festgelegt, welche YouTube-Kanäle für das Studium genutzt werden sollen. "Wir wollen bewusst keine frischen Ideen ausschließen", so Karliczek. "Alles ist möglich."

Ein einsemestriges Promotions-Aufbaustudium soll außerdem den Erwerb eines Doktortitels (Dr. yout.) ermöglichen.

Dem ersten Absolventen wurde bereits heute der Abschluss unter den neuen Studienregeln offiziell anerkannt, nachdem er alle Vorleistungen nachweisen konnte. Der 24-jährige YouTube-Virologe CraziShadow96 mit Spezialisierungen in PCR-Kritik, Illuminatologie und Maskenerstickungskunde wird künftig das saarländische Gesundheitsministerium beraten.

ssi, dan; Foto: Shutterstock
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