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Spahn und Scheuer stehen morgens um 6.47 Uhr bei ALDI an, um Schnelltests zu kaufen

Potsdam (dpo) - Endlich macht die Politik mal was! Heute Morgen gegen 6:47 wurden Gesundheitsminister Jens Spahn und Verkehrsminister Andreas Scheuer in der Schlange vor einer Potsdamer ALDI-Filiale gesichtet. Offenbar wollten die beiden Leiter der Taskforce Testlogistik auf diese Weise Corona-Schnelltests ergattern.

"Wie lange nohoch, bis sie aufmachen, Jens?", quengelt Scheuer. "Mir ist kalt." – "13 Minuten und somit eine Minute weniger als vor einer Minute, als du mich das auch schon gefragt hast, Andi", entgegnet Spahn genervt und zählt noch einmal durch, wie viele Leute vor ihnen warten. "Zwoviersechsachtzehnzwölfdreizehn… Da sollte noch was für uns übrig sein."

"Und warum müssen wir eigentlich beide warten, Jens?", fragt Scheuer. "Das könntest doch auch du alleine machen." – "Weil nur ein Fünfer-Pack pro Person herausgegeben wird. So haben wir doppelt so viele. Zwomal fünf sind 10. Dann fehlen uns nur noch…" Er schaut auf einen Zettel und überlegt. "Dreihundertneunundneunzig Millionen Neunhunderneunundneunzigtausend und Neunhundertneunzig. Sobald wir die haben, haben wir 400 Millionen und damit genug, um bundesweit ein Testangebot für alle Schüler und alle anderen Bürger, die es benötigen, machen zu können. Und jetzt lass uns doch einfach mal ein bisschen schweigen, ja?"

Die beiden stehen etwa 15 Sekunden stumm nebeneinander. "Jeheeens…" – "Ja! Was ist denn jetzt schon wieder?" – "Warum muss ich eigentlich überhaupt mit ausbaden, dass du nicht genug Tests herangeschafft hast?" – "Keine Ahnung. Die Chefin meinte, dass du grundsätzlich gestraft gehörst."

Da wird endlich die Tür der Filiale aufgeschlossen. Eine ALDI-Mitarbeiterin steckt den Kopf heraus: "Äh, warum stehen Sie hier denn alle Schlange? Tests haben wir doch keine mehr. Die sind alle am Samstag verkauft worden. Aber keine Sorge! Spätestens morgen kriegen wir wieder neue."

tla, ssi, dan; Foto: dpa/Shutterstock
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