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Nach Grünen-Vorstoß: 18 Berufe, die es neben einer Parlamentspoetin noch geben sollte

Geht es nach der Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt, dann könnte schon bald eine eigens vom Deutschen Bundestag eingesetzte Parlamentspoetin "mit Poesie einen diskursiven Raum zwischen Parlament und lebendiger Sprache öffnen". Das wirft mehrere Fragen auf. Zunächst mal: Was reimt sich auf "ganz schlechte Idee"? Und dann: Wieso gibt es eigentlich nicht noch viel mehr eigens vom Parlament bestimmte Sonderstellen, um Politik und Gesellschaft zu belehren, erheitern oder anderweitig bei Laune zu halten? Wir präsentieren Ihnen hier die vielversprechendsten Vorschläge:



1. Parlamentsfahrkartenkontrolleurin

"Die Fahrkarten bitte!" - Mit diesen Worten dreht die Parlamentsfahrkartenkontrolleurin täglich ihre Runden durch die Ränge. Wer keine vorweisen kann, fliegt raus.


2. Parlamentstrapezkünstler

Der Parlamentstrapezkünstler schwingt sich vor wichtigen Debatten und zu feierlichen Anlässen vor den Augen des staunenden Parlaments durch die Reichstagskuppel. Dabei fliegt er elegant wie der Bundesadler.


3. Parlamentswünschelrutengängerin

Sie geht den Dingen auf den Grund: Die Parlamentswünschelrutengängerin soll laut ihrer Stellenausschreibung vor allem eins tun: Wasser finden. Dumm nur, dass ihr Arbeitsplatz im Reichstag vollständig betoniert und versiegelt ist. Dennoch ist sie ein starkes Symbol für die Suche einer Gesellschaft nach Dingen wie Wasser oder anderen Flüssigkeiten.


4. Parlamentscallboy

Nach langen Sitzungen haben viele Abgeordnete Entspannung nötig – der Parlamentscallboy kümmert sich darum. Dazwischen obliegt ihm zudem die politische und sexuelle Aufklärung der Öffentlichkeit. Unsere Demokratie steht nicht von alleine, sondern wird hart erfickt – auch daran erinnert uns der Parlamentscallboy.


5. Parlamentsexorzistin

Uns fallen direkt mehrere Politiker ein, die sie dringend nötig hätten: die Parlamentsexorzistin, die im Namen des Volkes Geistern und Dämonen Einhalt gebietet und den berüchtigten gesellschaftlichen Zusammenhalt heraufbeschwört.


6. Parlamentsboxer

Demokratie will jeden Tag aufs Neue erkämpft werden. Um die Parlamentarier stets daran zu erinnern, taucht der Parlamentsboxer hin und wieder überraschend auf und gibt ihnen ohne Vorwarnung ein paar auf die Fresse.


7. Parlamentsmaurerin

Aufgabe der Parlamentsmaurerin ist es, regelmäßig zu überprüfen, ob die Wände des Reichstags noch tragen. Außerdem kommt sie zum Einsatz, wenn sich Parlamentarier verschiedener Fraktionen streiten und eine stabile Abgrenzung zwischen ihnen benötigt wird. Sie ist für das Anrühren des Bundesmörtels zuständig.


8. Parlamentsclown

Ein Parlamentsclown wäre für die Belustigung zustä… ah, wir hören gerade, dass dieser Job bereits existiert und derzeit von einem gewissen Andreas Scheuer (CSU) ausgeübt wird.


9. Parlamentssprengmeisterin

So wie die Demokratie ein Gedanke mit Sprengkraft ist, so lässt die Parlamentssprengmeisterin zu festlichen Anlässen alte Fahrzeuge, Industrieschornsteine und Bauruinen in Rauch aufgehen, um uns alle an unsere Bürgerpflichten zu erinnern.


10. Parlamentskammerjäger

Dänemark ist bislang die einzige Nation, die einen Parlamentskammerjäger beschäftigte – allerdings nur bis 1984, als der Mann sämtliche Abgeordneten mit einem Kescher einfing und aus dem Parlament trug. Deutschland könnte zeigen, dass es auch anders geht.


11. Parlamentspsychiaterin

Die Parlamentspsychiaterin fühlt Deutschland auf den Zahn und stellt dem Land täglich Fragen wie "Grübeln Sie häufig?" oder "Haben Sie Sorgen, dass Ihre Demokratie kürzer ist als die anderer Länder?". Zudem macht sie bei Parlamentsdebatten geheimnisvolle Notizen und lästert bei ihren Kollegen über "dieses eine völlig kaputte Land, das ich behandle".


12. Parlamentsinfluencer

"Boah, parlamentarische Demokratie und gesellschaftliche Teilhabe haben Wunder für meine Poren getan, probiert das unbedingt aus!" – so könnte schon bald ein Parlamentsinfluencer für unsere Werte werben. Es bräuchte nur wenige virale Instagram-Posts oder TikToks, um Deutschland wieder cool zu machen!


13. Parlamentssatirikerin

Wir wissen gerade selbst nicht so genau, warum eine Parlamentssatirikerin auf dieser Liste steht. Denn tatsächlich wäre es eine sehr schlechte Sache, wenn der Bundestag hauseigene Satiriker installieren und dafür alle bisherigen Zahlungen an bekannte Satireredaktionen einstellen würde. Parlamentssatirikerin? Nein danke!


14. Parlamentsposaunist

Er kann allzu hitzige Wortgefechte im Bundestag mit Fanfaren niederschmettern und fiese Stolperer von Abgeordneten mit lustigen Soundeffekten überspielen (Waaah-waaah). Darüber hinaus verdeutlicht uns der Parlamentsposaunist, der stets am Zug seines Instruments hin und her ruckelt, dass Demokratie harte Arbeit ist.


15. Parlamentspilotin

"Sehrgeehrdedamenundherrenhiersprichtihrkapitänwirbeginnengleichmidderdebaddezumneuenfinanzausgleichsshrtabwdrsegdadsabstimmungbiddehaltensiesichbereit" – mit solchen Durchsagen würde eine Parlamentspilotin ein wenig vom Glamour des internationalen Reisens in den Bundestag bringen. Außerdem: Die Uniform ist einfach schneidig!


16. Parlamentsbestattungsfachkraft

Demokratie bedeutet, auch mal zu sterben, wenn das Leben zu Ende ist. Daran könnte uns eine Parlamentsbestattungsfachkraft immer wieder erinnern und im Auftrag des Volkes mit spitzer Schaufel einen diskursiven Raum zwischen dem Sterben und dem Verbuddeltwerden eröffnen. Parlamentsbestattungsfachkraft jetzt!


17. Parlamentspferdewirt

Gesellschaftlicher Konsens ist ein scheues Pferd – das wusste schon Willy Brandt. Daher ist es fast schon verwunderlich, dass Deutschland bislang noch keinen Parlamentspferdewirt beschäftigt, der die duftenden Äpfel demokratischer Streitkultur auf einen Haufen schaufelt, auf dass sie fruchtbarer Boden der Freiheit werden. Es ist höchste Zeit.


18. Parlamentsparlamentarierin

Die vom Parlament eigens engagierte Parlamentsparlamentarierin hat die Aufgabe, Gesetzesvorhaben einzubringen und Gesetze zu verabschieden, um beispielsweise den Klimawandel zu bekämpfen, die Corona-Pandemie zu beenden und allgemein das Leben der Bevölkerung verbessern. Denn die gewählten Abgeordneten sind ja eher damit beschäftigt, sich für so clevere Dinge wie die Installation einer Parlamentspoetin einzusetzen.


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