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RKI empfiehlt regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme: 4000 Querdenker mit Dehydration im Krankenhaus

Berlin (dpo) - Was hat sich das RKI nur dabei gedacht? Nachdem das Robert-Koch-Institut in dieser Woche auf seiner Webseite unter anderem die Information herausgab, dass es gesund sei, regelmäßig Flüssigkeit zu sich zu nehmen, sind in den letzten Tagen mehrere tausend Querdenker mit akuter Dehydration ins Krankenhaus eingeliefert worden. Offenbar weigerten sie sich, den Anweisungen Folge zu leisten.

"Wasser ist lebensnotwendig. Erwachsene sollten eine Mindestmenge von 1,5 Liter Wasser aus Getränken pro Tag trinken", hieß es auf der Webseite des Instituts. "Wer zu wenig trinkt, muss mit körperlichen Folgen (verminderte Leistungsfähigkeit, Dehydration) rechnen."

Es dauerte nicht lange, bis die Empfehlungen des Instituts in diversen Telegram-Gruppen die Runde machten und wütend kommentiert wurden. "Jetzt will uns das Regime schon vorschreiben, wie viel wir zu saufen haben!", empörte sich etwa ein User. Auf Twitter trendete zwischenzeitlich das Hashtag #WasserdiktatorWieler. "Fuck you RKI! Ich trinke jetzt gar nix mehr. Mein Körper hat nämlich einen funktionierenden Flüssigkeitshaushalt", lautet einer von vielen Tweets zu dem Thema.

Inzwischen melden Krankenhäuser im gesamten Bundesgebiet drastisch ansteigende Fallzahlen für akuten Flüssigkeitsmangel. Etwa 4000 Menschen werden derzeit behandelt.

"Wir bekommen hier Leute rein, von denen man glauben würde, sie wären fünf Tage durch die Sahara gewandert", berichtet eine Notfallmedizinerin. "Viele von denen wehren sich dann auch noch gegen eine rettende Infusion, weil sie Folgeschäden befürchten."

Für das meiste Aufsehen sorgte wohl der Tod des prominenten Wassergegners und Querdenkers Jens-Martin Immel, der am Dienstag an akuter Dehydration verstarb – ein Umstand, den seine Familie inzwischen als unwahr bezeichnet: "Unser Jens-Martin ging am Dienstagabend von uns", heißt es in einer Mitteilung der Immels. "Anders als derzeit im Internet spekuliert wird, starb er nicht an einem Flüssigkeitsmangel, sondern an einer damit in keinem Zusammenhang stehenden gewöhnlichen Übertrocknung. Wir bitten, seine Privatsphäre zu respektieren."

Inzwischen werden erste Forderungen an das RKI laut, die umstrittene Empfehlung zurückzuziehen, um die Kliniken für die drohende Omikron-Welle zu entlasten.

ssi, dan; Foto: Shutterstock
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