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Sylt sprengt Bahndamm, um 9-Euro-Ticket-Touristen fernzuhalten

Westerland (dpo) - In harten Zeiten muss man hart durchgreifen: Aus Angst vor einem Ansturm von "Billigtouristen" mit 9-Euro-Ticket hat die Gemeinde Sylt heute den Hindenburgdamm mit einer kontrollierten Sprengung zerstört. Damit ist die Insel vollständig vom Festland abgeschnitten.

"Es ging leider nicht anders", erklärt Sylts Bürgermeister Gero von Welfenstein (parteilos). "Wir müssen unsere Stammgäste vor dem Lärm dieser Proleten schützen. Immerhin hat Sylt einen Ruf als Luxusurlaubsort zu verlieren."

Die Sprengung des Hindenburgdamms, der genau heute vor 95 Jahren eingeweiht worden war, fand in den frühen Morgenstunden statt kurz bevor die erste komplett mit 9-Euro-Ticket-Reisenden überfüllte Regionalbahn die Insel erreichen konnte.

"Selbstverständlich sind Urlauber auch weiterhin auf Sylt willkommen", so von Welfenstein. "Wir sind immer noch per Yacht oder Privatflugzeug ansteuerbar und freuen uns über jeden, der diese kleine Hürde überwinden kann."

Im September, wenn das 9-Euro-Ticket-Angebot der Deutschen Bahn nicht mehr gilt, soll der Hindenburgdamm wieder repariert und zugänglich gemacht werden.

Ob die Rechnung der Sylter aufgeht, ist derzeit allerdings noch unklar. Inzwischen haben sich am Festland etwa 20.000 Menschen mit 9-Euro-Ticket versammelt, die derzeit damit beschäftigt sind, behelfsmäßige Flöße aus leeren Bierdosen zu bauen, um so doch noch auf die Insel zu gelangen.

dan, ssi; Foto: Imago
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