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Mann machte im Stadion auf Menschenrechte aufmerksam: DFB schaltet Polizei ein

Mönchengladbach (dpo) - Nachdem ein Mann beim Spiel gegen Italien mitten im Stadion eine Armbinde mit der politischen Botschaft "RESPECT" trug, hat die Polizei die Personalien des 36-Jährigen aufgenommen. Die Beamten wurden offenbar auf Initiative des DFB eingeschaltet.

"Das hatte jetzt überhaupt nichts mit dem Inhalt der Botschaft zu tun", erklärte ein Sprecher des Deutschen Fußball-Bund. "Wir beim DFB finden ja Menschenrechte auch total super, außer es geht um viel Geld. Es gab lediglich Bedenken, dass der Herr sich möglicherweise unerlaubt Zutritt aufs Spielfeld verschafft hat. Das wäre ein Verstoß gegen das Hausrecht des DFB gewesen."

Zuvor waren bereits die Personalien einer Gruppe von Zuschauern aufgenommen worden, die während der Partie ein Transparent mit der Aufschrift "15.000 Tote für große Kulissen – FIFA und Co. ohne Gewissen! Boycott Qatar" hochgehalten hatten.

Sowohl bei dem 36-Jährigen als auch bei den Zuschauern konnten die Beamten jeweils schnell Entwarnung geben: Offenbar handelt es sich - anders als beim Anblick der radikalen Botschaften zunächst angenommen - nicht um gefährlichen Extremismus, sondern lediglich um die Forderung nach universellen Menschenrechten, die in Deutschland nicht strafbar ist.

adg, dan, ssi; Fotos: Imago
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