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Ritter und Bettler mit jeweils halbem Mantel erfroren aufgefunden

München (dpo) - Zwei mysteriöse Kältetode beschäftigen derzeit die Münchner Behörden. Am Freitag war dort zunächst die Leiche eines armen Mannes gefunden worden, die trotz niedriger nächtlicher Temperaturen nur mit einem halben Mantel bekleidet war. Wenig später fand man in der Nähe den leblosen Körper eines ebenfalls mit einem halben Mantel bekleideten Ritters. Beide Männer sind nach ersten Erkenntnissen erfroren.

"Nach jetzigem Stand der Ermittlungen sieht alles danach aus, als hätte der Ritter seinen Mantel in der Mitte durchgeschnitten und ihn dem anderen Mann gegeben", so ein Sprecher der Polizei. "Das war natürlich alles andere als klug, weil man mit einem halben Mantel nur seinen halben Körper wärmen kann und über die unbekleidete Hälfte viel Wärme verliert."

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag herrschten im Raum München Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt. Dennoch ritt der ursprüngliche Besitzer des Mantels, laut Personalausweis Martin von T., durch Schnee und Wind. "Wir gehen davon aus, dass ihn sein Ross geschwind forttrug und sein Mantel ihn auch warm und gut bedeckt hat."

Dass er sich dann entschied, die Hälfte des wärmenden Kleidungsstücks abzutrennen, stellt die Ermittler vor ein Rätsel: "Wir fragen uns immer noch, warum Herr von T. den armen Mann nicht einfach mit zu sich nach Hause genommen und ihn dort aufgewärmt hat", so der Sprecher. "Er besaß ja eine beheizte Wohnung. Stattdessen lieber beide der Kälte auszusetzen, ist einfach nur Leichtsinn, der in diesem Fall zwei Menschenleben gekostet hat."

Die Rettungsdienste der Stadt München raten ausdrücklich davon ab, im Falle eines drohenden Erfrierungstodes wärmende Kleidungsstücke zu zerschneiden. Stattdessen sollte man lieber eine Wärmestube, etwa in der Bahnhofsmission, aufsuchen oder den Notarzt rufen.

Das Ross des Ritters hat überlebt und wurde an einen örtlichen Schlachthof übergeben.

tla, dan, ssi; Foto: Shutterstock
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