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"Sind zu leicht beeinflussbar" – Özdemir will an Kiffer gerichtete Süßigkeitenwerbung verbieten

Berlin (dpo) - Ernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) plant weitreichende Einschränkungen für Werbung für Süßigkeiten und Junkfood, die sich gezielt an Kiffer richtet. "Geld damit zu verdienen, dass man die Gesundheit von breiten Menschen ruiniert, halte ich für keinen guten Weg", so Özdemir am Mittwoch.

Der Plan des Ministeriums sieht vor, Werbung für Lebensmittel, die nicht den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entsprechen, zwischen 21 Uhr abends und 5 Uhr morgens in allen für Kiffer relevanten Medien komplett zu verbieten. "Jeder weiß, dass Kiffer in ihrem Urteilsvermögen stark eingeschränkt sind und sich nicht gegen solche Reize wehren können", erklärte Özdemir. "Glauben Sie mir, ich spreche da aus Erfahrung."

Als typische Kiffermedien gelten dabei TV-Sender, die Cartoons zeigen, YouTube, Cannabis-Zeitschriften, Radiosender, die Reggae und Rap spielen, aber auch diverse Apps wie Spotify oder TikTok.

Unzulässig werden soll auch Außenwerbung auf Plakaten für Chips, Schokolade und Junkfood im Umkreis von 100 Metern um von Kiffern frequentierten Orten wie Parkbänken, Headshops, Universitäten und Berufsschulen.

"Die schamlosen Geschäfte auf dem Rücken unserer breiten und druffen Mitmenschen werden ein Ende haben", so der Grünen-Politiker.

Heftige Kritik an dem Vorhaben kommt derweil vom Wirtschaftsverband der Süßigkeiten- und Snackindustrie sowie von Union und FDP. Özdemir wolle freie highe Menschen mit linksgrüner Verbotspolitik bevormunden. "Sollen Kiffer ihren Heißhunger etwa mit Rosenkohl stillen?", fragt etwa Christian Lindner. "Er weiß selbst, dass das nicht geht."

ssi, dan; Foto: Imago
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