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Weil Sterbehilfe hierzulande verboten ist: Schwerkranke reist in die USA und klingelt an fremder Tür

Frankfurt, New York (dpo) - Weil Sterbehilfe in Deutschland illegal ist, versucht es die unheilbar an Krebs erkrankte Isabel Riedel aus Frankfurt nun anders: Die 40-Jährige will nächste Woche in die USA reisen und dort an einer fremden Haustür klingeln.

"Viele in meiner Lage fahren in die Niederlande, wo aktive Sterbehilfe erlaubt ist", erklärt sie. "Aber ich möchte mein Leben möglichst schnell, preiswert und unbürokratisch beenden. Da klingen die neuesten Nachrichten aus den USA natürlich sehr vielversprechend."

Für Riedel, die bereits ihr Testament verfasst hat, soll es innerhalb von Sekunden vorbei sein. "Ich suche mir da drüben einfach ein Haus mit US-Flagge im Vorgarten aus, klingle und bereite mich dann innerlich darauf vor, gleich von einem hysterischen US-Amerikaner mit einer Feuerwaffe erschossen zu werden. Ich hoffe nur, er trifft direkt den Kopf."

Sollte sie wider erwarten nicht sofort ermordet oder nur mittelschwer verletzt werden, will Isabel Riesel noch einige andere Tricks ausprobieren: "Ich habe mir extra einen Mietwagen reserviert, um in eine fremde Einfahrt zu fahren und mir so eine Kugel einzufangen. Falls auch das nicht klappen sollte, kann ich immer noch versuchen, ein fremdes Auto auf einem öffentlichen Parkplatz zu berühren."

Experten haben berechnet, dass eine Kombination dieser drei Verhaltensweisen ausreicht, um in den USA mit 98,7-prozentiger Wahrscheinlichkeit erschossen zu werden.

pfg, dan, ssi; Foto: Shutterstock
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