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Lauterbach empfiehlt bei Hitze viel trinken: 4000 AfD-Anhänger mit Dehydration im Krankenhaus

Berlin (dpo) - Was hat sich der Gesundheitsminister nur dabei gedacht? Nachdem Karl Lauterbach am Wochenende auf Twitter unter anderem die Information herausgab, dass es bei Hitze wichtig sei, regelmäßig Flüssigkeit zu sich zu nehmen, sind in den letzten 24 Stunden mehrere tausend AfD-Anhänger mit akuter Dehydration ins Krankenhaus eingeliefert worden. Offenbar weigerten sie sich, den Anweisungen Folge zu leisten.

"Morgen gilt die Hitzewarnung des Deutschen Wetterdienstes. Bitte achten Sie auch auf ältere Mitmenschen. Sie sollten 2-3 Liter trinken", schrieb Lauterbach auf Twitter. Auf der Webseite des Gesundheitsministeriums heißt es außerdem: "Der Körper benötigt an heißen Tagen mehr Flüssigkeit, um gesundheitliche Beeinträchtigungen (verminderte Leistungsfähigkeit, Dehydration) zu vermeiden."

Es dauerte nicht lange, bis die Empfehlungen des Gesundheitsministers in diversen AfD-Telegram-Gruppen die Runde machten und wütend kommentiert wurden. "Jetzt will uns das Regime schon vorschreiben, wie viel wir zu saufen haben!", empörte sich etwa ein User. Auf Twitter trendete zwischenzeitlich das Hashtag #WasserdiktatorKlabauterbach. "Fuck you Gesundheitsministerium! Ich trinke jetzt gar nix mehr. Mein Körper hat nämlich einen funktionierenden Flüssigkeitshaushalt", lautet einer von vielen Tweets zu dem Thema.

Inzwischen melden Krankenhäuser im gesamten Bundesgebiet drastisch ansteigende Fallzahlen für akuten Flüssigkeitsmangel. Etwa 4000 Menschen werden derzeit behandelt. Die überwiegende Menge wählt nach eigenen Angaben AfD oder stammt aus dem ehemaligen Querdenker-Umfeld. Auch Libertäre, die sich gegen ihre schrittweise Entmündigung wehren wollen, befinden sich unter den völlig dehydrierten Patienten.

"Wir bekommen hier Leute rein, von denen man glauben würde, sie wären fünf Tage durch die Sahara gewandert", berichtet eine Notfallmedizinerin. "Viele von denen wehren sich dann auch noch gegen eine rettende Infusion, weil sie Folgeschäden befürchten."

Für das meiste Aufsehen sorgte wohl der Tod des prominenten Wassergegners und Querdenkers Jens-Martin Immel, der an akuter Dehydration verstarb – ein Umstand, den seine Familie inzwischen als unwahr bezeichnet: "Unser Jens-Martin ging am Sonntagabend von uns", heißt es in einer Mitteilung der Immels. "Anders als derzeit im Internet spekuliert wird, starb er nicht an einem Flüssigkeitsmangel, sondern an einer damit in keinem Zusammenhang stehenden gewöhnlichen Übertrocknung. Wir bitten, seine Privatsphäre zu respektieren."

Inzwischen werden erste Forderungen an Lauterbach laut, die umstrittene Empfehlung zurückzuziehen, da die Krankenhäuser aufgrund der aktuellen Hitzewelle ohnehin schon an ihrer Leistungsgrenze sind.

ssi, dan; Foto: Shutterstock; Hinweis: Erschien schon mal ähnlich
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