Darmstadt (dpo) - Zu einer kuriosen Panne ist es vergangene Woche in einem Vorort von Darmstadt gekommen: Dort baute die Deutsche Bahn versehentlich eine ICE-Trasse durch einen privaten Schottergarten. Offenbar hielten die Gleisbauer, die die Schienen verlegten, den steinigen Untergrund für ein Gleisbett.
Für Schottergartenbesitzer Torsten Neustätter ein Alptraum: "Die neue Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim verläuft jetzt direkt durch meinen Vorgarten. Und das Schlimmste: Die haben gesagt, dass das jetzt so bleiben muss."
Die Bahn bestätigte Neustätters Angaben inzwischen. Ein Rückbau der bereits verlegten Gleise sei viel zu teuer, so eine Konzernsprecherin. Die Trasse solle daher entsprechend umgeplant und vom Garten des 49-Jährigen aus fortgeführt werden.
"Wir sehen hier mindestens eine Teilschuld beim Besitzer des Grundstücks", so die Sprecherin. "Es war keineswegs ersichtlich, dass es sich bei dieser wahllosen Schotteransammlung um einen Garten und nicht etwa um ein frisch angelegtes Gleisbett gemäß DIN EN 13450 handelt."
Es ist nicht das erste Mal, dass Schottergärten Verwechslungen zum Opfer fallen. So wurde ein Vorgarten in Jena erst kürzlich fälschlicherweise für einen Kiestagebau gehalten und von einem örtlichen Unternehmen vollständig ausgebeutet.
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