Köln (dpo) - Jedes Jahr warten auf der Gamescom in Köln Scharen junger Menschen geduldig in Warteschlangen, um die ersten zu sein, die brandneue Spiele ausprobieren. Einer von ihnen ist der 19-jährige Philipp Dobend aus Karlsruhe. Schon seit vier Stunden wartet er mit hunderten weiteren Jugendlichen darauf, endlich "Ansteh-Simulator 4" spielen zu können.
Gegenüber dem Postillon schildert er, warum sich das lange Anstehen seiner Meinung nach lohnt: "Ich bin schon ewig ein Fan der Serie. Ich hab Ansteh-Simulator 1-3 nächtelang gezockt. Jetzt will ich unbedingt sehen, wie Teil 4 aussieht."
Das Spielprinzip der Ansteh-Simulator-Games ist immer gleich: Man muss in einer Schlange stehen, mal an der Supermarktkasse, mal im Kino, mal bei einem Konzert, und durchhalten, bis man drankommt.
Dabei müssen Spieler unter anderem abwechselnd das eine und das andere Bein des Spielcharakters belasten, darauf achten, dass sich niemand vordrängelt und alle fünf bis zehn Minuten ein paar Zentimeter nach vorne gehen. Je nach Level wird das Warten durch Ablenkungen, schlechte Witterung, Harndrang oder pöbelnde Mitwartende erschwert.
"Beim neuen Teil kann man erstmals mehrere Tage lang warten und direkt in der Warteschlange zelten – alles in Echtzeit natürlich", berichtet Dobend begeistert, der den Trailer für das Spiel nach eigenen Angaben "mindestens 50-mal" angeschaut hat. "Das neue Level 'Apple Store - iPhone release' wird sowas von reinhauen."
Für den Spielspaß steht Philipp Dobend auch gerne mal länger an. "Das stundenlange Rumgestehe macht natürlich gar keinen Spaß und ist extrem langweilig, aber wenn ich dafür dann als einer der ersten Ansteh-Simulator 4 anzocken kann, dann ist es das auf jeden Fall wert!"
anh, ssi, dan; Foto: Shutterstock