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Wegen Nähe zu Rechtspopulisten: Nestlé trennt sich von Julia Klöckner

Vevey, Berlin (dpo) - Eine erfolgreiche Partnerschaft geht zu Ende: Nachdem sich Julia Klöckner zuletzt mehrfach mit Rechtspopulisten zeigte - unter anderem mit dem Milliardär und Nius-Finanzier Frank Gotthardt -, hat der Nahrungsmittelhersteller Nestlé jetzt Konsequenzen gezogen und die Zusammenarbeit mit der Bundestagspräsidentin beendet.

"Wir sind Julia Klöckner sehr dankbar für die jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit", heißt es in einem Statement von Nestlé. "Aber als internationaler Konzern, der Menschen aus vielen verschiedenen Ländern beschäftigt, möchten wir uns von rechtspopulistischen Bestrebungen klar distanzieren. Deshalb beenden wir unsere Zusammenarbeit mit Julia Klöckner mit sofortiger Wirkung."

Seit 2018 hatte Klöckner neben kleineren Beschäftigungen in der Bundespolitik hauptberuflich als Lobbyistin für Nestlé gearbeitet. Vor allem ihr direkter Draht in das Bundeslandwirtschaftsministerium, das sie praktischerweise selbst nebenberuflich leitete, war für den Nahrungsmittelhersteller enorm wertvoll.

Zuletzt, so lässt das Unternehmen wissen, sei es jedoch zu Konflikten gekommen: "Sie musste sich entscheiden, ob sie lieber mit einem skrupellosen internationalen Großkonzern zusammenarbeitet, der weltweit Menschen ausbeutet, oder mit einem skrupellosen nationalen Großkonzern, der rechtspopulistische Hetze betreibt. Sie hat sich für letzteres entschieden. Das respektieren wir und ziehen daraus unsere Konsequenzen. Für Ihre weiteren Lobbytätigkeiten wünschen wir Frau Klöckner alles Gute."

Klöckner selbst wollte sich zu dem Schreiben bislang noch nicht äußern. Experten rechnen jedoch damit, dass sie schon bald in einem Medium wie Nius, Compact, Sezession oder der Jungen Freiheit ihre Sicht der Dinge darlegen wird.

pfg, ssi, dan; Foto: E. Frankfurt
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