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Sie fragen, der Postillon antwortet: "Wie kommt das 'Rasen betreten verboten'-Schild eigentlich auf den Rasen?"

In unserer Ratgeber-Rubrik "Sie fragen, der Postillon antwortet" gehen wir Alltagsproblemen auf den Grund. Ein Team anerkannter Experten aus allen Fachgebieten freut sich, Ihnen weiterhelfen zu können.

Heute will Holger N. (44) aus Kastelhausen wissen:

"Wie kommt das 'Rasen betreten verboten'-Schild eigentlich auf den Rasen?"

Gartenbauexperte und Landschaftsjurist Dr. Günther Petersen antwortet:

Nun. Das kommt immer darauf an. Die einfachste Methode ist selbstverständlich, das Schild zu platzieren, bevor der Rasen vorhanden ist. Also: Erst Schild in die Erde stecken, dann Rasen ansäen. Beachtet werden muss hier nur, dass man dann vor das Schild ein kleines Rasenstück legen sollte. Andernfalls hätte es keinen Bezug und stünde sinnlos in der Gegend herum, bis der Rasen endlich gewachsen ist.

Deutlich kniffliger gestaltet sich die Situation, wenn der Rasen, dessen Betreten verboten werden soll, bereits vorhanden ist. In diesem Fall wäre es zwar juristisch unproblematisch, den Rasen zu betreten, um zu der Stelle zu gelangen, an der das Schild aufgestellt werden soll. Doch sobald das Schild aufgestellt ist, macht man sich strafbar, denn man kann sich ja nicht in Luft auflösen.

Aus diesem Grund haben sich "Rasen betreten verboten"-Schildaufsteller mehrere Tricks einfallen lassen.

Möglichkeit 1: Der Schildaufsteller seilt sich im Mission-Impossible-Stil von einer Teleskop-Hebebühne ab, stellt das Schild auf und lässt sich dann wieder nach oben ziehen, ohne den Boden zu berühren.

Möglichkeit 2: Das Schild hat eine ferngesteuerte Displayanzeige. Diese zeigt solange "Rasen betreten erlaubt" an, bis der Aufsteller den Rasen wieder verlassen hat. Dann wird es per Fernbedienung auf "Rasen betreten verboten" umgestellt.

Möglichkeit 3: Das Schild verfügt über ein angespitztes Ende und wird mit einem gezielten Wurf angebracht. Bleibt es nicht wie gewünscht stecken, kann das Schild wieder für einen weiteren Versuch vom Rasen geholt werden, da es in liegender Position juristisch nicht bindend ist. Anschließend kann erneut geworfen werden.

Möglichkeit 4: Der Schildaufsteller gräbt einen Tunnel bis zur gewünschten Stelle und schiebt das Schild von unten aus der Erde.

Möglichkeit 5: Der Schildaufsteller klemmt sich das Schild zwischen die Zähne und geht im Handstand bis zur gewünschten Stelle, wo er es dann mit dem Mund aufstellt. Da im Wort "Betreten" das Wort "Treten" enthalten ist, gilt das Verbot nur für das Betreten mit Füßen.

Möglichkeit 6: Der Schildaufsteller skalbadert das Schild mit einem Sechskantpneul am Rimmsriemen fest, kleupert es dann bei 112 Grad an der Flinsche entlang, bis der Neigeduddel über der Steude targt. Dann nur noch kurz am Laasch anbaudeln. Fertig!

Sie sehen also: Es gibt eine ganze Reihe an Möglichkeiten, ein "Rasen betreten verboten"-Schild rechtssicher anzubringen.

Foto: Shutterstock

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