Moskau (dpo) - Mit ihrem überraschenden Drohnenangriff am Wochenende hat die Ukraine ins Mark der russischen Luftwaffe getroffen. Noch schwerer als die Schäden wirkt allerdings auf russischer Seite die Irritation über die Strategie des Kriegsgegners, die selbst Experten verblüfft.
"Das alles will mir nicht so recht in den Kopf", wunderte sich Russlands Präsident Wladimir Putin heute. "Warum zerstören die Ukrainer mühsam unsere Bomber, wenn das Beschießen von Zivilisten und ziviler Infrastruktur doch viel einfacher und günstiger ist? Die sind ja auch viel schlechter gesichert. Wir haben es offenbar mit absoluten Amateuren zu tun."
Immerhin benötigen derartig komplexe Militärschläge monatelange Planung und Organisation. "Wozu der Aufwand, wenn man doch praktisch überall hinschießen kann? Das ist ja das Praktische: Zivilisten sind quasi immer verfügbar. Da muss man nichts auskundschaften. Die trifft man total leicht und kann damit Angst und Schrecken verbreiten."
Der Kreml erwägt nun, eine neue Abteilung des Militärgeheimdienstes GRU zu gründen, in der führende Experten in den Bereichen Psychologie, Neurologie, Astrologie und Esoterik versuchen, das irritierende Verhalten der ukrainischen Führung besser zu verstehen.
ssi, dan; Foto Putin: Imago